Das Schweizer Team blickt mit grosser Vorfreude auf die Mixed-WM in Schottland. Gleich fünfmal ist der Familienname «Wüest» vertreten. Dieter Wüest (64), Marion Wüest (22), Nora Wüest (25) und Yves Wagenseil (25) gehören zu den Hauptprotagonisten des Schweizer Quartetts. Komplettiert wird die Delegation durch die Supporterinnen Isabelle Wüest (59) und Carola Wüest (22). Sie wohnen während der WM in Aberdeen in einer 6er-WG.
Ein Familienprojekt mit Herzblut
«Als Familienteam eine Weltmeisterschaft zu spielen, ist etwas ganz Besonderes», sagt Marion Wüest, die sich zusammen mit ihrer älteren Schwester Nora auf das WM-Abenteuer freut. Auch ihr Vater, Dieter «Didi» Wüest, ist begeistert von der Möglichkeit, diesen Anlass gemeinsam im Familienbund zu erleben: «Ein Turnier in Schottland mit 40 Nationen wird sicher ein unvergessliches Erlebnis.» Yves Wagenseil komplettiert als «erweitertes Familienmitglied» die Schweizer Equipe. Doch wie kam es eigentlich zu dieser Konstellation?
«Wir haben als Familie schon einige Turniere gespielt. Mixed bietet für uns die Möglichkeit, so auch an einer Meisterschaft teilzunehmen. Dass sogar eine WM winkt, wenn es gut läuft, ist ein besonderer Anreiz.» Da die Familie Wüest mehrheitlich aus Frauen besteht, wurde Yves Wagenseil angefragt. Mit seiner ruhigen Art und seiner taktischen Weitsicht ist er eine Bereicherung für das Team. In die Familie integriert war er aber bereits vor der Teambildung. Im Jahr 2023 nahmen die vier erstmals an der Mixed Schweizermeisterschaft teil, scheiterten dann aber im Viertelfinal. Im zweiten Anlauf, an der Mixed-SM 2024 in Gstaad, klappte es dann mit dem Sieg und der damit verbundenen WM-Qualifikation. Die enge Verbundenheit im Team beeinflusst auch das Zusammenspiel auf dem Eis, wie Didi Wüest verrät: «Dass wir uns persönlich so gut kennen, ist sicher ein Vorteil. Trotzdem ist es eine Herausforderung, das Private vom Spielerischen zu trennen. Auf dem Eis harmonieren wir aber sehr gut, das macht es einfacher.»
Curling als generationsübergreifende Leidenschaft
Die Leidenschaft für Curling zieht sich durch die ganze Familie. Gemeinsam bringt das Team eine beeindruckende Erfahrung von insgesamt 103 Jahren aufs Eis. Didi Wüest spielt bereits seit 53 Jahren Curling und feierte als Profi-Curler schöne Erfolge, darunter je eine Bronzemedaille an der EM 1987 und an der Heim-WM 1993 in Genf. Auch seine Töchter Marion und Nora sowie Yves Wagenseil bringen alle einen grossen Rucksack an Curlingerfahrung aus dem Nachwuchsleistungssport mit. Yves wurde 2020 Vize-Weltmeister an der Junioren-WM in Krasnojarsk, Marion belegte 2022 und 2023 die Plätze fünf und vier an der Junioren-WM und wurde 2020 und 2022 Juniorinnen-Schweizermeisterin. Nora durchlief bei den Juniorinnen alle Ligen und spielte danach einige Jahre in der Elite.
Intensive Vorbereitung und grosse Ziele
Das Team hat sich intensiv auf das bevorstehende Turnier vorbereitet. «Wir haben im August mit dem Training begonnen und es in den letzten Wochen intensiviert», erklärt Didi Wüest und ergänzt: «Ein Höhepunkt der Vorbereitung war der Sieg am Jubiläumsturnier «120 Jahre Curling in Adelboden». Auch wenn die Turniermöglichkeiten zu Beginn der Saison beschränkt waren, ist das Team gut eingespielt und motiviert.» Entsprechend hoch sind die sportlichen Ambitionen. «Wir wollen auf jeden Fall die Playoffs erreichen. Wenn es gut läuft, ist eine Medaille möglich und das ist auch unser ambitioniertes Ziel», so Didi Wüest.
Der Weg durch die Gruppenphase
Die Schweiz trifft in der Gruppe E auf folgende Nationen:
Samstag, 12. Oktober, 13:00 – Kenia
Samstag, 12. Oktober, 21:30 – Kasachstan
Sonntag, 13. Oktober, 17:00 – Finnland
Montag, 14. Oktober, 13:00 – Ukraine
Dienstag, 15. Oktober, 17:00 – Wales
Mittwoch, 16. Oktober, 21:00 – Belgien
Donnerstag, 17. Oktober, 13:00 – Deutschland
Zeitangaben in Schweizer Zeit. Anschliessend Playoffs – TBD
Am Ende der Round Robin wird in jeder Gruppe eine Rangliste für die Plätze 1 bis 4 erstellt. Die drei besten Teams jeder Gruppe qualifizieren sich direkt für das Achtelfinale. Das bestplatzierte viertplatzierte Team vervollständigt dann die letzten 16.
Sämtliche Spiele können im Livestream auf The Curling Channel geschaut werden.
Die Schweiz drückt die Daumen und wünscht dem Team Guet Stei bei der Mixed-WM 2024!